Gustav Landauer

Vortrag von Dr. Siegbert Wolf

23. November 2023

Martin-Buber-Haus - 19.00 Uhr

Werlestr. 2, 64646 Heppenheim

Gustav Landauer, 1870 in Karlsruhe geboren, war ein Schriftsteller, Pazifist und Anarchist. Er übersetzte Shakespeare und mit seiner zweiten Frau Hedwig Lachmann auch Oscar Wilde. Martin Buber begegnete Landauer in dem von ihm gegründeten Sozialistischen Bund. Buber stand in stetigem Austausch mit Landauer und wurde von ihm nicht nur geistig, sondern auch als Persönlichkeit beeinflusst. So war Gustav Landauer einer der wenigen Menschen, die der jüngere Martin Buber mit dem vertraulichen Du ansprach. Der Pazifist Landauer regte ihn auch an, über seine anfänglich positive Einstellung zum Ersten Weltkrieg nachzudenken. Nach einer engen Zusammenarbeit mit Kurt Eisner und seiner Beteiligung an der kurzlebigen Münchener Räterepublik 1919 wurde Gustav Landauer in der Haft im Gefängnis von München-Stadelheim von Freikorps-Soldaten auf grausame Art ermordet. Martin Buber setzte dem schmerzlich vermissten Freund in seinem 1949 erschienenen Werk „Pfade in Utopia“ mit einem eigenen Kapitel ein Denkmal.

Dr. Siegbert Wolf ist ein deutscher Historiker, Politologe und Publizist mit den Schwerpunkten Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, Jüdische Sozialgeschichte und Gesellschaftskritik. Dr. Wolf ist Herausgeber der Gustav-Landauer-Werkausgabe. Er ist Gründungsmitglied der Martin-Buber-Gesellschaft und hat das Gustav-Landauer-Denkmal mitinitiiert.

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