Mit dieser Broschüre will sich der ICCJ an einer äußerst wichtigen Diskussion beteiligen, die in jenen westlichen Ländern stattfindet, die durch einen jahrzehntelangen Prozess der Säkularisierung gegangen sind. In jeder dieser Gesellschaften suchen Menschen nach gemeinsamen ethischen Maßstäben. Jahrhundertelang hat die Religion diese Maßstäbe vorgegeben. Aber nun haben religiöse Überzeugungen ihre zentrale Rolle auf dem Markt der Meinungen verloren und ethische Maßstäbe, die noch von der Religion herrühren, werden als einer von vielen wahrgenommen, denen man nur noch selten eine hohe Priorität einräumt.
Aber anstatt zur Seite zu treten, der untergeordneten Rolle der Religion in modernen Gesellschaften nachzutrauern und die öffentliche Diskussion anderen zu überlassen, möchte der ICCJ an dieser Diskussion teilhaben und versuchen, unseren Gesprächspartnern ein stärkeres Gespür dafür zu vermitteln, wie religiöse Überzeugungen einen Beitrag zu gemeinsamen ethischen Maßstäben leisten können. ICCJ will an der öffentlichen Diskussion mitwirken, die herrührt aus einem 60 Jahre langen, manchmal schmerzhaften Lernprozess des genauen Zuhörens des Anderen. Die Akzeptanz des Anderen muss nicht zwangsläufig in einen kulturellen Relativismus münden, der alle ethischen Maßstäbe ablehnt, insbesondere diejenigen, die aus religiösen Überzeugungen stammen.
Den vollständigen (englischen) Text von Dr. Deborah Weissman‘s Broschüre "Einige Gedanken zur Debatte über das Thema Beschneidung" finden Sie hier: http://www.iccj.org/Some_Reflections_on_the_Debate_over_Circumcision.3757.0.html
Wir freuen uns auf Ihre Kommentare im ICCJ Open Forum unter: http://www.iccj.org/Forum.6.0.html